Das Alte Rathaus

Das Alte Rathaus

Das Alte Rathaus Burgholzhausen heute: Treffpunkt für alle Bürger

Die Geschichte des Alten Rathauses als Zentrum gesellschaftlichen Lebens in Burgholzhausen beginnt in etwa mit dem Auszug des Stadtarchivs im Jahr 2003. Zwei Jahre lang hatte das Gebäude zunächst leer gestanden und sollte sogar verkauft werden, es sollte aus öffentlicher in private Hand wechseln – doch dem widersetzten sich Burgholzhäuser Bürger, allen voran Reiner Merkel: Ins Alte Rathaus sollte wieder Leben einkehren. Die Idee für einen kommunikativen und geselligen Treffpunkt im Herzen der Altstadt war formuliert und kurze Zeit später, im Jahre 2005, wurde der Verein „Altes Rathaus Burgholzhausen“ aus der Taufe gehoben.

Zügig fing man mit den Renovierungsarbeiten an, um das denkmalgeschützte Gebäude wieder vorzeigefähig zu machen: Die Fassade wurde gestrichen, das Dach saniert, der aufwändige Innenausbau wurde in Angriff genommen. Hier galt es unter anderem die Räumlichkeiten veranstaltungstauglich herzurichten. Es wurde beratschlagt und entrümpelt, neue Böden eingezogen, alte Holzöfen rausgerissen und die Wände bearbeitet. So entdeckte man beim Abklopfen des Putzes im Erdgeschoss eine alte Backsteinmauer, die im Übrigen heute noch eine schöne Kulisse für Konzerte, Hochzeiten, Lesungen und Kaffeesonntage ist. Im Obergeschoss wurden indes das alte Bürgermeisterzimmer und der Parkettboden restauriert und außerdem eine neue Küche eingebaut, so dass der Verein seine Veranstaltungen selbständig bewirten kann. 

Kurze Zeit nach Vereinsgründung, öffnete das Alte Rathaus seine Türen für die Öffentlichkeit: Die Vereinsmitglieder bewirteten Besucher des ehemaligen Dorfspaßes und beteiligten sich mit einem Stand an der Holzhäuser Weihnacht. Im Jahre 2008 riefen sie das „Eulenfest“ ins Leben, ein Fest für Kinder, das seitdem alle zwei Jahre rund um das Alte Rathaus mit einem bunten Programm aufwartet und Jung und Alt in die Altstadt lockt. 

Im Jahr 2013 erfährt das Alte Rathaus eine weitere Bestimmung: Es wird zum Standesamt, im August 2013 wird das erste Paar hier getraut. Das Alte Rathaus wird als Veranstaltungsort und Treffpunkt immer beliebter, mittlerweile werden hier regelmäßig kulturelle Veranstaltungen, Tagungen und Vereinssitzungen ausgetragen. Die Konzertreihe „miniature“ erfreut Musikfreunde vier Mal im Jahr mit einem abwechslungsreichen Programm. Einmal im Monat wird in oft großer Runde beim „Offenen Singen“ gemeinsam und unter professioneller Anleitung gesungen und am ersten Sonntag eines Monats, trifft man sich hier zu Kaffee und Kuchen. Die Konzertreihe miniature wird unterstützt durch die Taunus Sparkasse und das Offene Singen findet in Kooperation mit der Musikschule Friedrichdorf statt.

Seit Dezember 2019 steht ein öffentlicher Bücherschrank hinter dem Gebäude, von Burgholzhäusern gut angenommen, versorgt er diese formlos und unkompliziert mit Literatur.

Und: Mitglieder können die Räumlichkeiten einmal im Jahr für ihre privaten Feiern mieten. Schreiben Sie uns einfach an und besprechen weitere Details sowie Termine mit uns: info@altes-rathaus-burgholzhausen.de

 

Das Alte Rathaus Burgholzhausen gestern:

Wechselvolle Geschichte in Zahlen

1222: Erste urkundliche Erwähnung Holzhausens.

1412:  Holzhausen wird zu Burg-Holzhausen umbenannt. Grund: Man wollte sich – auch wegen der Postzustellungen – von den vielen anderen Holzhausen abheben.

1575: Das erste Gebäude des alten Rathauses, ein Fachwerkhaus, fällt einem Brand zum Opfer.

1605 Das „Alte Rathaus“, so wie es jetzt steht, wird gebaut, dabei werden Teile des alten Gebäudes mitverbaut. Fortan diente das Alte Rathaus als „Schul- und Spilhaus“, Verantwortliche diskutierten öffentliche und gemeindebezogene Themen, sie gingen „zu Rate“. In den Folgejahren erfüllte das Alte Rathaus multifunktionale Zwecke: Im Obergeschoss befanden sich Schule und Lehrerwohnung, das Untergeschoss blieb dem „Hohen Rügegericht“ vorbehalten.

1699: Erste und einzige öffentliche Hinrichtung auf dem Dorfplatz vor dem Rathaus: Der im Rathaus gefangen gehaltene Konrad Wagner wird in einer Gerichtsverhandlung zum Tode verurteilt.

1712: Freiherr von Ingelheim richtet den Rathaussaal als katholischen Gottesdienstraum her, welcher bis 1718, bis zur Fertigstellung der
katholischen Kirche, als solcher genutzt wurde.

19. Jahrhundert: Nutzung des Saals als Schule und als Spritzenhaus bis September 1980. Danach zog die Feuerweht in die Weberstraße, wo sie auch heute noch ist.

1911: Das Gebäude war Sitz der Gemeindeverwaltung bis 1971.

1972: Die Stadt stellte das Rathaus als Jugendzentrum der Gemeinde zur Verfügung; nach einem Brand und Sachbeschädigungen wurde das
Jugendzentrum wieder geschlossen.

1978: Nach der Renovierung des Obergeschosses konnten die Stadtteilarchive von Seulberg, Köppern und Burgholzhausen dort untergebracht werden.

2003: Das Stadtarchiv zieht vom Alten Rathaus in die Haingasse, das alte Haus war auf Dauer dazu nicht geeignet. Dort befindet sich das Stadtarchiv
heute noch.

2005: Gründung des Vereins „Altes Rathaus Burgholzhausen“.